Ein Mangel an Kalzium kann verschiedene Ursachen haben und sich mit zahlreichen Symptomen bemerkbar machen. Im schlimmsten Fall kann die Unterversorgung sogar lebensgefährlich sein. Um ernste Folgen für die Gesundheit zu vermeiden, sollte man den auch als Hypokalzämie bezeichneten Mangel zeitnah behandeln. Oft ist zu diesem Zweck die Gabe eines passend dosierten Kalziumpräparats erforderlich.
Kalziummangel auf einen Blick
- Neben einer zu geringen Zufuhr können auch Krankheiten und Medikamente sowie ein Vitamin-D-Mangel eine Hypokalzämie auslösen.
- Typische Symptome eines Kalziummangels sind trockene Haut, brüchige Nägel sowie Muskelkrämpfe in Rücken und Beinen.
- Ein anhaltender Kalziummangel kann das Risiko für die Entstehung von Osteoporose und Karies erheblich erhöhen.
- Leichte Mangelerscheinungen können häufig durch eine gezielte Erhöhung der Kalziumaufnahme über die Ernährung behoben werden.
- Je nach Schwere kann zur Behandlung auch die orale oder intravenöse Gabe von Kalzium notwendig sein.
Was löst Kalziummangel aus?
Ein Mangel entsteht, wenn man nicht genug Kalzium aufnimmt oder der Organismus den Mineralstoff vermehrt ausscheidet. Beides kann unterschiedliche Ursachen haben.
- Ernährung: Jugendliche und Erwachsene haben je nach Alter einen täglichen Kalziumbedarf von 1.000 bis 1.200 Milligramm.1 Insbesondere weibliche Jugendliche und ältere Menschen erreichen häufig nicht die empfohlene tägliche Kalziumzufuhr über ihre Ernährung.2
- Krankheiten: Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können die Aufnahme des Mineralstoffs im Darm beeinträchtigen. Nierenfunktionsstörungen können hingegen zu seiner vermehrten Ausscheidung führen.
- Medikamente: Diverse Arzneimittel können sich auf den Kalziumstoffwechsel auswirken und einen Mangel begünstigen. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Antibiotika sowie Antiepileptika und Kortikosteroide.
- Vitamin-D-Mangel: Vitamin Dsorgt unter anderem dafür, dass der Körper das Kalzium aus der Nahrung aufnehmen kann. Deshalb kann ein Vitamin-D-Mangel neben anderen Problemen auch einen Mangel an Kalzium verursachen.
- Hormonelle Störungen: Eine zu geringe Produktion des Parathormons (PTH) führt zu einem niedrigen Kalziumspiegel und einem zu hohen Phosphatspiegel im Blut.
Wie merkt man, dass man Kalziummangel hat?
Ein vorübergehend leicht verringerter Kalziumspiegel bleibt in der Regel symptomlos. Ein anhaltender Mangel kann sich hingegen mit zahlreichen Beschwerden äußern.
Mögliche Mangelerscheinungen sind beispielsweise:
- Trockene und schuppige Haut
- Brüchige Nägel
- Strohiges Haar
- Kribbeln um den Mund
- Kribbelnde Hände und Füße
- Muskelkrämpfe in Rücken und Beinen
- Verwirrtheit
- Depressive Verstimmung
Folgen einer dauerhaften Unterversorgung
Kalzium ist z.B. an der Blutgerinnung und am Energiestoffwechsel beteiligt. Außerdem ist es unverzichtbar für die Zahn- und Knochenmineralisierung. Gleichzeitig ist der Körper auf einen weitgehend konstanten Kalziumspiegel im Blut angewiesen. Bei einer unzureichenden externen Zufuhr mobilisiert der Körper vermehrt Kalzium aus den Knochen.
Auf Dauer beeinträchtigt der Mangel daher die Stabilität der Knochen und der Zähne. Das begünstigt die Entstehung von Karies und ein Erkranken an Osteoporose. Bei Kindern kann ein ausgeprägter Mangel an Kalzium unter anderem zu Rachitis sowie Störungen des Wachstums und der Zahnbildung führen.
Wie wird ein Mangel an Kalzium diagnostiziert?
Neben den auftretenden Symptomen hilft eine Messung des Kalziumspiegels im Blut dabei, einen bestehenden Mangel zu diagnostizieren. Die Normalwerte für den Kalziumspiegel bei Erwachsenen liegen im Bereich von 2,2 bis 2,65 Millimol pro Liter.3 Liegen die Werte unter dem Normalbereich, ist das ein deutliches Anzeichen für eine Unterversorgung. Liegen sie darüber, besteht womöglich ein als Hyperkalzämie bezeichneter Überschuss des Minerals.
Was tun gegen Kalziummangel?
Bei einem leichten Mangel kann es unter Umständen ausreichen, vermehrt kalziumreiche Lebensmittel zu verzehren. Dazu zählen z.B. Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und grünes Blattgemüse wie Grünkohl.
Oftmals ist jedoch die orale Einnahme eines Kalziumpräparats erforderlich, um den Mangelerscheinungen entgegenzuwirken. In schweren Fällen können sogar ein Aufenthalt im Krankenhaus und die intravenöse Gabe von Kalzium notwendig sein.

Wie kann man einer Hypokalzämie vorbeugen?
Zur Vorbeugung eines Kalziummangels ist eine ausreichende Kalziumzufuhr über die Ernährung essenziell. Überdies ist es wichtig, den Vitamin-D-Spiegel im Blick zu behalten. Da der Körper zur Bildung dieses Vitamins Sonne benötigt, ist gerade in den Wintermonaten oft keine ausreichende Versorgung gewährleistet.
Davon abgesehen gilt es, Krankheiten als mögliche Risikofaktoren für einen Mangel frühzeitig zu behandeln. Wie gut das gelingt und was dafür erforderlich ist, hängt natürlich von der jeweiligen Grunderkrankung ab.
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Was entzieht dem Körper Kalzium?
Bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln können die Kalziumaufnahme im Körper beeinträchtigen oder dessen Einbau in die Knochen hemmen. Zu diesen sogenannten Kalziumräubern zählen beispielsweise Phosphat, Phytate und Oxalsäure.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass man diese Substanzen mit der Nahrung aufnimmt. Zumindest Phosphat ist sogar sehr wichtig für den Körper und trägt ebenfalls zur Knochenstabilität bei. Problematisch wird es nur, wenn man einen oder mehrere Kalziumräuber regelmäßig in zu großer Menge aufnimmt.
Wann ist die Nutzung eines Kalziumpräparats sinnvoll?
Nahrungsergänzungsmittel sind nicht zwingend notwendig, um den Kalziumbedarf zu decken. Dennoch können sie in vielen Situationen sinnvoll sein. Sie helfen dabei, einen krankheits- oder ernährungsbedingten Mangel zu beheben. Bei Menschen mit Osteoporose wird die zusätzliche Einnahme von Kalzium als Bestandteil der Basistherapie empfohlen, wenn die tägliche Zufuhr von 1.000 Milligramm über die Ernährung nicht erreicht werden kann.4 Da eine Überversorgung mit Kalzium gesundheitliche Nebenwirkungen hervorrufen kann, ist eine individuelle Anpassung der Dosierung unerlässlich.
Wichtig zu wissen
Sind Sie nicht vom Fach und haben Beschwerden, bestimmte Erkrankungen oder vermuten Mangelerscheinungen? Dann suchen Sie bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.
- 1 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Empfohlene Calciumzufuhr (Stand: 2013). URL: https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/ (zuletzt aufgerufen am: 07.11.2024)
- 2 Max Rubner-Institut: Ergebnisbericht, Teil 2 Nationale Verzehrsstudie II (Veröffentlichung: 2008). URL: https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/NVSII_Abschlussbericht_Teil_2.pdf (zuletzt aufgerufen am: 07.11.2024).
- 3 Internisten im Netz: Kalzium. URL: https://www.internisten-im-netz.de/mediathek/blutbild-erklaerung/kalzium.html (zuletzt aufgerufen am: 08.11.2024).
- 4 Dachverband Osteologie e.V.: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern (Veröffentlichung: 2017). URL: https://www.dv-osteologie.org/uploads/Leitlinie%202017/Finale%20Version%20Leitlinie%20Osteoporose%202017_end.pdf (zuletzt aufgerufen am: 08.11.2024).