Magnesium in der Schwangerschaft

Magnesium ist ein essenzieller Nährstoff. Eine bedarfsgerechte Versorgung ist unverzichtbar für die Gesundheit. Das gilt natürlich auch in der Schwangerschaft. Schwangere Frauen sollten daher darauf achten, ausreichend Magnesium aufzunehmen.
Magnesium in der Schwangerschaft

Inhaltsverzeichnis

Magnesium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff. Es hat im Körper verschiedene Funktionen und ist unter anderem wichtig für eine normale Muskelfunktion und das Nervensystem. Dies gilt natürlich auch für schwangere Frauen, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihr ungeborenes Kind mit ausreichend Magnesium versorgen müssen. In bestimmten Situationen kann während der Schwangerschaft eine zusätzliche Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel notwendig sein. 

Magnesium in der Schwangerschaft auf einen Blick

  • Mit 300 mg Magnesium pro Tag ist der Bedarf von Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen nicht erhöht. 
  • Magnesium ist nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für die gesunde Entwicklung des Babys wichtig. 
  • Schwangere und stillende Frauen können mit einer ausgewogenen Ernährung in der Regel genug Magnesium aufnehmen. 
  • Schwangere können ein Magnesiumpräparat verordnet bekommen, wenn sie an Mangelerscheinungen oder Präeklampsie leiden. 
  • Da zu viel Magnesium Nebenwirkungen verursachen kann, sollte man eine Überdosierung des Minerals unbedingt vermeiden. 

Wie hoch ist der Magnesiumbedarf in Schwangerschaft und Stillzeit?

Früher wurden schwangeren Frauen je nach Alter 310 bis 350 Milligramm und stillenden Frauen sogar 390 Milligramm Magnesium pro Tag empfohlen. Im Jahr 2021 hat die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) die Referenzwerte aber aktualisiert. 

Seitdem empfiehlt sie Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit, aufgrund der unzureichenden Datenlage, nur noch 300 Milligramm Magnesium täglich.1,2 Das entspricht dem regulären Tagesbedarf von erwachsenen Frauen. Im Unterschied zu einigen anderen Nährstoffen wie Eisen zeigt die aktuelle Datenlage, dass im Falle von Magnesium somit keine erhöhte Zufuhr notwendig ist. 

Warum ist Magnesium in der Schwangerschaft wichtig? 

Eine ausreichende Magnesiumzufuhr ist lebensnotwendig. Das Mineral ist an der Aktivität von mehr als 600 Enzymen beteiligt. Es hat zahlreiche Funktionen und trägt beispielsweise bei: 

  • zur normalen Funktion des Nervensystems, 
  • zur Erhaltung normaler Knochen und Zähne, 
  • zur normalen Funktion der Muskulatur sowie 
  • zum normalen Energiestoffwechsel und 
  • zur Zellteilung.

 

Magnesium ist jedoch nicht nur für den mütterlichen Körper unverzichtbar, sondern auch für die gesunde Entwicklung des ungeborenen Babys, einschließlich der Unterstützung der Gehirnentwicklung. Obwohl Frauen in der Schwangerschaft keinen erhöhten Magnesiumbedarf haben, sollten sie daher besonders gut auf eine ausreichende Versorgung mit diesem essenziellen Nährstoff achten. 

Wie lässt sich der Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft decken? 

Magnesium ist vorwiegend in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Besonders magnesiumreich sind Nüsse und Samen sowie Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte. Tierische Lebensmittel enthalten ebenfalls Magnesium. Allerdings ist ihr Gehalt im Allgemeinen geringer als der vieler pflanzlicher Magnesiumquellen. Eine ausreichende Magnesiumversorgung gelingt in der Regel durch den regelmäßigen Verzehr von magnesiumreichen Lebensmitteln, sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit. 

Magnesium: Lebensmittel

Um den Bedarf einer schwangeren oder stillenden Frau zu decken, reichen z.B.: 

  • 100 Gramm Haferflocken mit 200 Gramm Banane und 30 Gramm Mandeln, 
  • 100 Gramm weiße Bohnen mit 200 Gramm Mangold oder 
  • 150 Gramm Naturreis mit 150 Gramm Seezunge. 

Sollten Schwangere Magnesiumpräparate einnehmen? 

Grundsätzlich können schwangere Frauen ihren Bedarf an Magnesium problemlos mit der Ernährung decken. Die zusätzliche Einnahme eines Magnesiumpräparats ist daher oftmals nicht notwendig. In bestimmten Situationen kann das jedoch anders aussehen. Treten etwa Symptome eines Magnesiummangels auf, lässt sich diesen mit einem Nahrungsergänzungsmittel entgegenwirken. 

Wie äußert sich ein Magnesiummangel in der Schwangerschaft? 

Die Symptome eines Magnesiummangels sind bei schwangeren und stillenden Frauen dieselben wie bei allen anderen Menschen. Ein typisches frühes Anzeichen sind Wadenkrämpfe, die insbesondere nachts auftreten können. 

Weitere mögliche Mangelerscheinungen sind z.B.: 

  • Muskelkrämpfe in anderen Körperbereichen 
  • Schwächegefühl 
  • Kopfschmerzen 
  • Müdigkeit 
  • Konzentrationsprobleme 
  • Appetitlosigkeit 
  • Übelkeit 
  • Erbrechen 

Wie lässt sich ein Magnesiummangel diagnostizieren? 

Beschwerden wie Müdigkeit und Kopfschmerzen können neben einem Magnesiummangel natürlich noch diverse andere Ursachen haben. Aus diesem Grund sollten Schwangere am besten mit ihrem Frauenarzt sprechen, bevor sie ein Magnesiumpräparat einnehmen. Bei Bedarf kann zudem eine Messung des Magnesiumspiegels im Blut sinnvoll sein, um mögliche Zweifel am Auslöser der Symptome auszuräumen. 

Gemeinsam Zukunft gestalten
Werden Sie Novogenia Partner

Nutzen Sie die Innovationskraft eines führenden Biotech-Unternehmens und erweitern Sie Ihr Angebot mit modernster Gesundheits- und Diagnostiktechnologie. Novogenia bietet Ihnen genetische Analysen der nächsten Generation, damit Sie Ihren Kunden personalisierte Einblicke in ihre individuellen Bedürfnisse ermöglichen können. Gestalten Sie mit uns die Zukunft der personalisierten Gesundheit.

Hilft Magnesium bei vorzeitigen Wehen? 

Bei vorzeitigen Wehen verordnen Frauenärzte ihren Patientinnen neben Ruhe manchmal auch Magnesium, das entweder oral eingenommen oder als Infusion verabreicht wird. Das zusätzliche Magnesium soll dabei helfen, die Gebärmutter wieder zu entspannen und eine mögliche Frühgeburt zu vermeiden. Ob das tatsächlich funktioniert, ist jedoch umstritten und nicht eindeutig belegt.3

Hilft Magnesium bei Präeklampsie? 

Die auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannte Präeklampsie kann während der Schwangerschaft und kurz nach der Entbindung auftreten. Zu den Folgen der Erkrankung zählen unter anderem Bluthochdruck und eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin. Präeklampsie kann im schlimmsten Fall sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind lebensgefährlich werden. 

Zur Vorbeugung von Krampfanfällen, die im Zusammenhang mit einer schweren Präeklampsie auftreten können, wird oft hochdosiertes Magnesiumsulfat verabreicht. Im Gegensatz zur Behandlung von vorzeitigen Wehen ist der Nutzen von Magnesiumsulfat in diesem Fall durch wissenschaftliche Studien gut belegt.4

Ist zu viel Magnesium in der Schwangerschaft schädlich? 

Genau wie zu wenig kann auch zu viel Magnesium während der Schwangerschaft schädlich sein. Mögliche Nebenwirkungen einer Überdosierung sind z.B. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Überdies kann es gelegentlich auch zu Hautrötungen und Bluthochdruck kommen. Beschränkt sich die Zufuhr auf die Ernährung, sind derartige Beschwerden aber praktisch ausgeschlossen. 

Nebenwirkungen treten in der Regel nur dann auf, wenn schwangere Frauen ein zu hoch dosiertes Magnesiumpräparat einnehmen. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist eine zusätzliche tägliche Magnesiumzufuhr aus Nahrungsergänzungsmitteln bis zu 250 Milligramm bei regelmäßiger Einnahme unbedenklich.5 Eine höhere Dosis sollte in der Schwangerschaft zur Sicherheit nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. 

 

Wichtig zu wissen 

Sind Sie nicht vom Fach und haben Beschwerden, bestimmte Erkrankungen oder vermuten Mangelerscheinungen? Dann suchen Sie bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

Share Blog

Kontakt aufnehmen

×

Kontakt aufnehmen

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner