Folsäuremangel: Symptome & Behandlung

Ein persistierender Folsäuremangel kann zu einer makrozytären Anämie führen, die sich typischerweise durch Symptome wie Müdigkeit, Blässe und verminderte Leistungsfähigkeit äußert. In der Regel ist zur Behandlung eine Supplementierung mit Folsäurepräparaten erforderlich.
Folsäure: So zeigt sich Mangel

Inhaltsverzeichnis

Folsäure bzw. Folat ist ein essenzieller Nährstoff, der z.B. an der Zellteilung und der Blutbildung beteiligt ist. Ein langfristiger Mangel an Folsäure in der Ernährung kann zu einer Unterversorgung führen, die sich allmählich in einem klinisch relevanten Folsäuremangel manifestiert. Ein Folsäuremangel kann unter anderem eine Anämie verursachen. Zu seinen Symptomen zählen beispielsweise Müdigkeit, Blässe und entzündete Schleimhäute. Um den Mangel auszugleichen, kann die Einnahme eines Folsäurepräparats notwendig sein.

Folsäuremangel auf einen Blick 

  • Ein Folsäuremangel kann unter anderem durch Unterernährung, Darmkrankheiten und bestimmte Medikamente begünstigt werden. 
  • Schwangere und stillende Frauen sind aufgrund ihres erhöhten Folsäurebedarfs anfälliger für die Entwicklung eines Mangels. 
  • Ein Mangel an Folsäure kann sich mit vielfältigen Symptomen wie Müdigkeit, Atemnot und Appetitmangel äußern. 
  • Die Behandlung der Mangelerscheinungen erfolgt in der Regel durch die Gabe eines hochdosierten Folsäurepräparats. 
  • In manchen Fällen kann die dauerhafte Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um einem erneuten Mangel vorzubeugen. 

Wie kommt es zu einem Folsäuremangel? 

Ein Mangel an Folsäure kann verschiedene Ursachen haben. Er entsteht beispielsweise, wenn man dauerhaft nicht genug Folsäure bzw. Vitamin B9 mit der Nahrung aufnimmt oder die Resorption durch eine Krankheit beeinträchtigt ist. 

Zu den möglichen Ursachen für einen Folsäuremangel zählen insbesondere: 

  • Alkoholmissbrauch, 
  • anhaltende Unterernährung, 
  • bestimmte Medikamente und 
  • die Antibabypille. 

Folsäuremangel durch genetische Defekte

Seltene genetische Mutationen, wie jene, die zu einer hereditären Folat-Malabsorption führen, können die Aufnahme und Verwertung von Folat erheblich beeinträchtigen. Diese sehr seltene Erbkrankheit heißt hereditäre Folat-Malabsorption. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt. Zu ihren Folgen zählen primär mentale Retardierung und epileptische Anfälle. Um dauerhafte neurologische Schäden zu vermeiden, müssen betroffene Kinder frühzeitig mit Folsäurepräparaten behandelt werden. 

Folsäuremangel bei Frauen mit Kinderwunsch 

Korrekturvorschlag: „Die empfohlene Tageszufuhr für Erwachsene beträgt 300 Mikrogramm Folat-Äquivalente, gemäß den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Schwangere und stillende Frauen haben jedoch einen deutlich höheren Tagesbedarf. Während der Schwangerschaft liegt die empfohlene tägliche Zufuhr bei 550 Mikrogramm und während der Stillzeit bei 450 Mikrogramm.1 Durch diesen erhöhten Bedarf steigt auch das Risiko für die Entwicklung eines Mangels, der sowohl der Mutter als auch dem Baby ernsten Schaden zufügen kann. 

Wie kommt es zu einem Folsäuremangel? 

Der Körper kann etwa fünf bis zehn Milligramm Folsäure speichern, wovon sich der Hauptteil in der Leber befindet. Bis der körpereigene Speicher leer ist und Mangelerscheinungen auftreten, kann es bei ausbleibender Folsäurezufuhr gut vier Monate dauern.

Folsäure ist essenziell für die Erythropoese (Blutbildung). Zu den Folgen eines Mangels zählen eine Anämie (Blutarmut) sowie vergrößerte Erythrozyten (rote Blutkörperchen). Die Blutarmut kann sich mit Beschwerden wie Müdigkeit, Atemnot und Blässe bemerkbar machen. 

Weitere Symptome eines Folsäuremangels sind z.B.: 

  • Appetitlosigkeit 
  • Gewichtsverlust 
  • Durchfall 
  • Schleimhautentzündungen 
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten 
  • Depressive Verstimmung 
  • Reizbarkeit 

Welche Folgen hat ein Mangel während der Schwangerschaft?

Folsäure ist für die gesunde Entwicklung des Fötus unverzichtbar. Das Vitamin trägt unter anderem zur Teilung der Zellen und zur normalen Entwicklung des Nervensystems bei. Ein Folsäuremangel während der Schwangerschaft ist ein signifikanter Risikofaktor für Neuralrohrdefekte beim Fötus und kann zudem die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten und anderen Schwangerschaftskomplikationen erhöhen.

Zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten empfiehlt man Frauen mit Kinderwunsch, täglich 400 Mikrogramm Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Sie sollten spätestens vier Wochen vor der Schwangerschaft mit der Einnahme beginnen und sie das gesamte erste Trimester fortführen.23

Wie wird ein Mangel diagnostiziert?

Bei Verdacht auf Folsäuremangel wird zunächst bei einer Blutuntersuchung überprüft, ob eine Anämie vorliegt und die roten Blutkörperchen vergrößert sind. Ist das der Fall, misst man in der Regel als Nächstes den Folsäurespiegel im Blut. Ist dieser zu niedrig, handelt es sich tatsächlich um einen Mangel. 

Vor der Behandlung eines Folsäuremangels sollte stets ein Vitamin-B12-Mangel ausgeschlossen werden, da ein solcher ebenfalls eine makrozytäre Anämie verursachen kann. Die unzureichende Behandlung eines Vitamin-B12-Mangels könnte zu irreversiblen neurologischen Schäden führen. Die Blutarmut lässt bei Menschen mit einem Vitamin-B12-Mangel durch die Einnahme von Folsäure zwar nach. Allerdings können eventuell mit dem B12-Mangel verbundene Nervenschäden durch die falsche Therapie verstärkt werden. 

Wie wird ein Folsäuremangel behandelt? 

Die Behandlung eines Mangels erfolgt meist durch die orale Gabe von Folsäurepräparaten. Die Dosierung kann je nach Schwere des Mangels variieren. In manchen Situationen kann die tägliche Einnahme von 400 bis 1.000 Mikrogramm ausreichen. Es ist aber auch möglich, dass die Therapie des Mangels mit fünf Milligramm Folsäure pro Tag als Nahrungsergänzungsmittel erfolgt. 

Neben der Behandlung des Mangels an sich kann es gegebenenfalls erforderlich sein, seine Ursache zu beheben. Welche Maßnahmen zu diesem Zweck ergriffen werden müssen, ist individuell verschieden und hängt vom genauen Auslöser ab. 

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Wie lange dauert es, bis Folsäure aufgefüllt ist?

Es dauert eine Weile, bis die körpereigenen Folsäurespeicher wieder aufgefüllt sind. Je nach Schwere des Mangels und Dosierung des Folsäurepräparats können die Beschwerden bereits nach gut vier Wochen verschwinden. Es kann allerdings auch sein, dass die Behandlung für eine Dauer von vier Monaten notwendig ist. Grundsätzlich sollte das Folsäurepräparat so lange eingenommen werden, bis sich das Blutbild wieder normalisiert hat. 

Wann sollte man dauerhaft Folsäure nehmen?

Nicht immer ist es möglich, die Ursache des Folsäuremangels zu beseitigen. Ebenso kann es sein, dass der Mangel sehr wahrscheinlich nach einiger Zeit erneut auftritt. In diesen Fällen ist es oftmals sinnvoll, dauerhaft ein Folsäurepräparat einzunehmen. 

Was essen bei Folsäuremangel? 

Ein schwerer Mangel lässt sich in der Regel nur mit Folsäurepräparaten beheben. Dennoch kann eine folatreiche Ernährung natürlich zu einer bedarfsgerechten Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitamin beitragen. 

Zu den folatreichsten Lebensmitteln zählen:
  • Hülsenfrüchte
  • Grünes Blattgemüse
  • Weizenkeime
  • Speisekleie
  • Schweineleber
  • Eier
  • Angereichertes Speisesalz
Folatreiche Lebensmittel gegen Folsäuremangel

Wie lässt sich ein Mangel vermeiden? 

Eine ausgewogene Ernährung reicht bei gesunden Menschen prinzipiell aus, um ihren Folsäurebedarf zu decken und einen Mangel zu vermeiden. Da sich das Vitamin vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln findet, gilt das auch für Veganer. Dennoch kann es in bestimmten Fällen zur Vorbeugung sinnvoll sein, zusätzliche Folsäure einzunehmen. 

Das gilt insbesondere für Frauen mit Kinderwunsch, Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Essstörungen sowie Patienten, bei denen Medikamente die Aufnahme von Folsäure beeinträchtigen. Prinzipiell profitieren Personen mit einer unzureichenden Folataufnahme über die Nahrung von einer Supplementierung, wobei eine prophylaktische Einnahme insbesondere in Risikogruppen sinnvoll ist. Bei der allgemeinen Verwendung von Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel wird eine Höchstmenge von 200 Mikrogramm pro Tagesdosis empfohlen.4 

Sind Vitamin B12 und Folsäure das Gleiche? 

Vitamin B12 und Folsäure sind nicht das Gleiche. Beide Nährstoffe gehören zwar zur Gruppe der B-Vitamine und haben zumindest zum Teil auch ähnliche Funktionen im Körper. Folsäure wird jedoch als Vitamin B9 oder Folat bezeichnet. Eine andere Bezeichnung für B12 ist hingegen Cobalamin. 

Im Unterschied zu Folsäure ist Cobalamin außerdem überwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten. Veganer sind zur Vermeidung eines Mangels daher auf die dauerhafte Einnahme von B12 als Nahrungsergänzungsmittel angewiesen. 

Wichtig zu wissen 

Sind Sie nicht vom Fach und haben Beschwerden, bestimmte Erkrankungen oder vermuten Mangelerscheinungen? Dann suchen Sie bitte unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt auf, um das zu besprechen.

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