COVID-19 Analysen
SARS-CoV-2
Hier finden Sie Informationen zu Coronavirus-Testverfahren.
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Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 und die von ihm ausgelöste Atemwegserkrankung COVID-19 haben sich innerhalb weniger Monate auf der Welt verbreitet. Die Folgen der Pandemie stellen sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Wirtschaft eine enorme Belastung dar.
Neben der Versorgung von Erkrankten ist es momentan vor allem wichtig, möglichst viele Verdachtsfälle auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 zu testen. Wie ein Coronavirus-Test funktioniert, wann er durchgeführt werden sollte und welche Aussagekraft die Testergebnisse haben, erklären wir im Folgenden.
Um eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachzuweisen, nutzen wir die besonders zuverlässige PCR-Technologie. Die Abkürzung PCR steht für polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion). Bei dieser Methode wird die Erbsubstanz des Virus vervielfältigt. Für dieses Testverfahren werden nur sehr wenige Viruspartikel benötigt, um ein aussagefähiges Testresultat zu erhalten.
Das für COVID-19 verantwortliche Virus stammt aus der Familie der Coronaviren, zu der auch zahlreiche andere verbreitete Erreger gehören. Um ein zuverlässiges Testergebnis zu erhalten, ist es daher erforderlich, dass die Analysetechnologie die spezifischen Merkmale von SARS-CoV-2 erkennen kann.
Im Unterschied zu Menschen besitzen Viren keine DNA, sondern sogenannte RNA. Da darin der genetische Code des Virus gespeichert ist, muss die RNA im Rahmen des Tests auf SARS-CoV-2 zunächst aus dem Virus extrahiert werden.
Im nächsten Schritt kann die isolierte RNA dann mithilfe des Verfahrens der Reverse Transcription in DNA umgewandelt werden. Die so gewonnene DNA lässt sich nun mit spezifischen Reagenzien, die gezielt nach den einzigartigen Merkmalen der für COVID-19 verantwortlichen Coronaviren suchen, vermischen. Verläuft die Suche erfolgreich, wird die DNA vervielfältigt, sodass unser Analysegerät den Anstieg messen kann und somit ein positives Testergebnis liefert.
Um den Coronavirus-Test durchführen zu können, benötigt man beispielsweise eine Gurgelprobe der Testperson.
Die Probe wird in einer speziellen Stabilisierungslösung neutralisiert und konserviert. Dadurch kann ein Ansteckungsrisiko ausgeschlossen werden und eventuell vorhandene Virusmoleküle lassen sich bis zu sieben Tage nach der Entnahme noch nachweisen.
Nachdem die Probe im Labor eingegangen ist, wird der Coronavirus-Test durchgeführt. Das Ergebnis wird dann je nach Verfahren per E-Mail oder SMS versandt, sodass die Testperson schnell Gewissheit hat. Die durchschnittliche Analysedauer im Labor liegt in der Regel unter 24 Stunden.
Die aktuell genutzten Testverfahren sind sehr genau und funktioniert auch bei Patienten mit einem asymptomatischen Krankheitsverlauf. Ein positives Testergebnis stellt daher einen zuverlässigen Nachweis für eine vorhandene Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 dar.
Sofern in einer Probe keine Viruspartikel nachgewiesen werden konnten, ist hingegen davon auszugehen, dass sich der Patient nicht mit SARS-CoV-2 infiziert hat. Um eine künftige Ansteckung zu vermeiden, ist es trotz negativem Testresultat dennoch sinnvoll, die allgemein empfohlenen Regeln für die Vermeidung von sozialen Kontakten zu befolgen.
Mithilfe der PCR-Technologie lassen sich selbst geringe Mengen an Viruspartikeln sehr zuverlässig erkennen. Das Verfahren kann jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum zum Testen genutzt werden.
Denn nach einer Weile beginnt der Körper damit, spezifische Antikörper, mit denen er die Coronaviren bekämpfen kann, zu bilden. Sobald alle Viren beseitigt sind, ist ein Test auf SARS-CoV-2 mit PCR-Technologie nicht mehr möglich. Für gewöhnlich ist das ungefähr zehn Tage nach Abklingen der Symptome der Fall.
Die ersten Antikörper lassen sich in der Regel ungefähr zwei bis acht Tage nach Auftreten der ersten Krankheitssymptome im Blut nachweisen und bleiben dort oft über mehrere Jahre nach der eigentlichen Virusinfektion erhalten.
Durch einen PCR-Test lässt sich somit erkennen, ob ein Patient mit SARS-CoV-2 infiziert ist und wie lange er für andere Menschen ansteckend ist. Mit einem Antikörpertest lässt sich die Virusinfektion hingegen erst gegen Ende der Erkrankung nachweisen. Zudem bietet er die Möglichkeit, Menschen auf eine Immunität gegen den entsprechenden Virus zu testen.
Für die Durchführung der Antikörper-Analyse benötigt man einige Tropfen Blut der Testperson. Diese lassen sich ganz einfach durch einen Fingerkuppenstich entnehmen und in einem kleinen Röhrchen sammeln.
Nachdem die Blutprobe im Labor eingetroffen ist, wird diese auf spezifische Antikörper für SARS-CoV-2 getestet.
Wer an offensichtlichen Symptomen einer Atemwegserkrankung leidet oder mit einer an COVID-19 erkrankten Person Kontakt hatte beziehungsweise aus einem Gebiet mit vielen Krankheitsfällen kommt, sollte sich in jedem Fall selbst testen lassen.
Darüber hinaus sollten sich grundsätzlich auch Menschen, die zu Risikogruppen gehören, oder Personen, die mit diesen zum Beispiel in der Altenpflege oder in Krankenhäusern Kontakt haben, auf COVID-19 testen lassen.
Besteht jedoch die Vermutung, dass die Infektion mit SARS-CoV-2 bereits etwas länger zurückliegt, oder soll eine mögliche Immunität gegen das Virus überprüft werden, ist anstatt einer PCR-Analyse ein Antikörper-Test erforderlich.
Mit den aktuell eingesetzten Testverfahren kann man das Coronavirus normalerweise bereits einen Tag nach der Infektion nachweisen.
Dadurch lässt sich eine Infektion mit SARS-CoV-2 bereits vor dem Auftreten erster Symptome erkennen, sodass die Testperson schnell Gewissheit hat und zeitnah Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung ergriffen werden können.
Wer befürchtet, an COVID-19 erkrankt zu sein und daher einen Coronavirus-Test durchführen möchte, sollte sich keinesfalls unangemeldet in die nächste Notaufnahme oder Arztpraxis begeben. Denn sollte sich der Verdacht bestätigen, ist die Ansteckungsgefahr für andere Patienten dort sehr hoch.
Stattdessen empfehlen wir, den Hausarzt oder das örtliche Gesundheitsamt zunächst telefonisch zu kontaktieren und sich dort über das richtige Vorgehen zu informieren.
In einigen Kommunen werden SARS-CoV-2-Tests zum Beispiel im Rahmen eines Hausbesuchs durchgeführt, während andere Städte zur Minimierung des Infektionsrisikos auf eine terminierte Probenentnahme in speziellen Abstrichzentren setzen.
Ein positives Testergebnis auf SARS-CoV-2 muss an das Gesundheitsamt gemeldet werden und der betroffene Patient muss sich in häusliche Quarantäne begeben. Im Falle eines schweren Krankheitsverlaufs ist eine stationäre Unterbringung im Krankenhaus erforderlich.
Darüber hinaus müssen umgehend Kontaktpersonen des Erkrankten ermittelt werden. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden, müssen sich diese ebenfalls in häusliche Quarantäne begeben. Zudem sollten Kontaktpersonen von Patienten mit positiver COVID-19-Diagnose zeitnah selbst getestet werden.